Bewerbung face to face

Bewerbungsgespräch face to face

Interview

Interview

Sie haben einen Vorstellungstermin erhalten. Sie haben gut gearbeitet, bisher alle Hürden mit Online Test, Assessment Center geschafft. Vielleicht auch ein wenig Glück gehabt, in jedem Fall, Sie sind ein Glückspilz, freuen Sie sich. Jetzt bereiten Sie sich auf Ihr Interview vor.

1 Vorbereitungen allgemein

Ungeachtet dessen, was Sie immer wieder in der Presse hören über Demographie und fehlenden Fachkräften, bereiten Sie sich sorgfältig auf das Interview vor. Sie wollen den Job und zwar genau diesen in dieser Firma. Lassen Sie noch einmal alle Informationen, die Sie zum Unternehmen haben Revue passieren.

Fragen Sie sich erneut:

Welche Schwerpunkte hat dieses Unternehmen und wie steht es in der Öffentlichkeit da?

Was wird produziert? Warum interessiert mich das?

Welche Ziele verfolgt es und wo kann ich mich da wiederfinden?

Wie wird das Unternehmen geführt und warum gefällt mir das?

Ist es ein leistungsorientiertes Unternehmen?

Ist es sozial engagiert, eine öffentliche Einrichtung?

Auf was kommt es besonders in dieser Branche an?

Auf was kommt es besonders bei der von mir gewünschten Position an?

Wie viele Mitarbeiter hat das Unternehmen und warum möchte ich bei einem Unternehmen dieser Größe arbeiten?

Welche Informationen habe ich über den Personalleiter und über den zukünftigen Fachvorgesetzten?

Warum möchte ich gerade in diesem Unternehmen arbeiten?

Überdenken Sie

die Erwartungen, die Sie an das Unternehmen haben.

was Sie im Leben erreichen wollen und was Ihnen wichtig ist.

Wie weit Sie bereit sind Kompromisse einzugehen?

Was können Sie dem Unternehmen geben?

Was kann das Unternehmen Ihnen geben?

2 Auftreten/Umgangsformen

In Sprichwörtern oder den sogenannten Lebensweisheiten ist immer ein Körnchen Wahrheit enthalten. Auch bei diesem:

Der erste Eindruck ist der entscheidende

Klar, man kann einen ersten Eindruck auch nie wiederholen, es gibt nur den ersten. Selbstverständlich können Sie einen nicht so gelungenen ersten Eindruck wieder wettmachen. Aber das kostet Mühe und Zeit und ob es so ganz gelingt, hängt auch davon ab, ob man dazu überhaupt eine Chance bekommt.

Ihr Auftreten soll natürlich sein. Es gibt auch keinen Grund ängstlich oder forsch aufzutreten.

Seien Sie authentisch, d.h. verhalten Sie sich so, wie Sie sind.

Ein bisschen Lampenfieber schadet nicht, es macht den Kopf frei und lässt uns Spitzenleistungen hervorbringen.

Zeigen Sie einfach Ihre besten Umgangsformen. Bei einer Bewerbung gelten eher die alten ‚nigge-Regeln‘ als saloppes Auftreten.

3 Die Kleiderfrage

Die Kleiderfrage, auch Dresscode genannt ist einfach zu beantworten. Abhängig von der Position, für die Sie sich bewerben, können Sie immer davon ausgehen, dass Sie einen angenehmen Eindruck machen, wenn Sie

Ihren Stil vertreten, sich also nicht verbiegen. Man merkt das, wenn Sie sich verkleidet haben, denn dann sind Sie unsicher und haben keine gute Ausstrahlung.

Grundsätzlich ist Ihnen klar, Kleidung muss sein

Passend zu Ihnen und somit zum Job

Sauber, also keine Flecken, auch keine ganz unscheinbaren

Ordentlich, keine geplatzten Nähte

Gebügelt, keine Knitter oder zumindest nicht zu viele

Passend in der Größe, denn dann fühlen Sie sich wohl

4 Sonstiges

4.1 Duft

Parfüm, Rasierwasser passend zu Ihnen, nicht zu viel – hier ist weniger mehr.

Falls Sie leicht schwitzen, ziehen Sie nichts an, das Schwitzflecken zeigt und tragen Sie keine Kunstfaser bei dieser Gelegenheit. Kunstfaser und Schweiß entwickeln sehr oft einen unangenehmen Geruch.

Da wir gerade bei Geruch sind, auch Mundgeruch hat eine ungewöhnliche Reichweite. Nehmen Sie kurz vor dem Interview ein Pfefferminz oder benutzen Sie ein Mundspray, damit Ihr Atem genauso umwerfend überzeugt wie Sie.

4.2 Aussehen

Frisur, passend zu Ihrer Persönlichkeit und gepflegt. In keinem Fall extrem, außer es passt zu Ihnen und dem Job/Unternehmen. Dies könnte der Fall sein, wenn Sie sich als Schlagerstar oder für ein Casting bewerben.

4.3 Unterlagen

Was nimmt man zum Interview mit?

Ihre Bewerbungsmappe – Sie haben dann die gleiche Unterlage wie der Personalleiter und können auf seine Fragen zu den einzelnen Punkten des Lebenslaufs oder der Zeugnisse komfortabel antworten und müssen nicht den Personalleiter um Ihre eigenen Unterlagen zur Einsicht bitten.

Die Korrespondenz mit dem Unternehmen.

Weitere Unterlagen, die das Unternehmen noch nicht von Ihnen hat, z.B. das Zwischenzeugnis einer Schule oder eines Arbeitgebers.

Eine Liste mit Fragen, die Sie an den Personalleiter oder den Fachvorgesetzten haben. Sie sollten in jedem Fall darauf vorbereitet sein Fragen zu stellen. Der Personalleiter erwartet dies. Haben Sie keine Fragen, so signalisiert dies Desinteresse am Unternehmen – also negativ. Darüber hinaus ist der Personalleiter sicher stolz auf sein Unternehmen, was bedeutet, dass er auch gerne darüber spricht. Dies wird er auch beim Interview tun, Sie müssen aber immer noch ein oder zwei Fragen in petto, also in Reserve haben, für alle Fälle.

Einen Schreibblock und ein intaktes Schreibgerät, um sich Notizen machen zu können.

4.4 Anreise

Auch wenn das Unternehmen ohne große Anreise zu erreichen ist, fahren oder laufen Sie rechtzeitig los. Zu spät zu kommen ist unverzeihlich.

Meist erhalten Sie vom einladenden Unternehmen eine Anfahrtsskizze zusammen mit der Einladung zugesandt. Darüber hinaus wird in diesem Schreiben auch geregelt, wer die Kosten für die Anreise trägt, inklusive Hotel und eventuell Taxi. In der Regel übernimmt das Unternehmen die Kosten. Haben Sie mit der Einladung keine Regelung erhalten, so müssen Sie sich noch vor der Abreise darum kümmern.

4.5 Atmosphäre im Unternehmen

Sind Sie nun endlich mit Ihren Unterlagen bei dem Unternehmen angekommen, achten Sie, auch wenn Sie aufgeregt sind, in jedem Fall auf die Atmosphäre im Empfangsbereich. Wie geht man mit Ihnen um, wie gehen dort die Mitarbeiter miteinander um? Sie können so wertvolle Signale über das Betriebsklima erhalten.

Es kann natürlich auch sein, dass Sie umgehend in einen Raum geführt werden und somit keine Gelegenheit haben etwas von der Betriebsatmosphäre zu ‚erschnuppern’.

Warum das wichtig ist? Schließlich wollen Sie bei diesem Unternehmen einen Teil Ihres Lebens verbringen. Viele Stunden am Tag, da ist es wichtig, ob Sie sich wohlfühlen oder nicht.

5 Das Interview

Endlich, das Interview

so kann der Ablauf sein …

Ich sage bewusst kann, denn manchmal kommt es ganz anders als man denkt und vorbereitet ist. Doch gut vorbereitet zu sein, lässt Sie leichter flexibel reagieren.

Begrüßung/Einleitung des Gesprächs

Informationen zum Unternehmen

Fragen, warum man sich für …. bewirbt

Fragen warum man eine neue Stelle sucht

Fragen zum Werdegang

Schulausbildung/Praktika/Ferienarbeit, Berufsausbildung, Karriere und weitere Qualifizierungen (Ferien-Sprachkurse),

Fragen zu Ihren Zielen

Fragen zum Umfeld

Fragen zu Gesundheit & Sport/Hobbys

Fragen zu aktuellen Ereignissen

Fragen, was würden Sie tun wenn …

Fragen zu Ihren Stärken und Schwächen

Fragen zu Ihrer sozialen Kompetenz

Unzulässige Fragen

Über Geld spricht man nicht? Hier schon.

Jetzt können Sie fragen – Fragen? Dialog

Résumé und wir verbleiben wie folgt ….

Verabschiedung

5.1 Begrüßung/Einleitung des Gesprächs

Der Wartebereich kann ein Flur oder eine Halle sein, vielleicht bereits ein Raum, in welchem das Interview stattfinden wird.

Wahrscheinlich holt man Sie von Ihrer Warteposition ab und geleitet Sie in ein Besprechungszimmer. In der Regel ist dieses noch leer. Es kann aber auch sein, dass sich schon Personen im Raum befinden. Das kommt vor, wenn die Personalabteilung einen ganzen Tag lang Bewerbungsgespräche für eine bestimmte Position durchführt und das in einem Rutsch durchführen möchte. Lassen Sie sich dadurch nicht entmutigen. Die Karten werden neu gemischt, wenn Sie kommen.

In diesem Fall sind Sie diejenige/derjenige, welche(r) den Raum neu betritt. Dann ist es an Ihnen zu grüßen und sich vorzustellen.

Doch, in der Regel ist der Raum leer. Sie werden gebeten Platz zu nehmen und erhalten die Nachricht, dass Frau oder Herr ABC, Ihr Interviewpartnergleich kommen wird.

Ihr Gesprächspartner kommt, Sie stehen wieder auf und warten ab, ob Ihnen die Hand angeboten wird. In keinem Fall strecken Sie zuerst die Hand aus.

Während Ihr Gesprächspartner Ihre Hand drückt wird fragend gesagt’ Herr/Frau Sowieso?’ Und gleich anschließend ‚ch bin Herr/Frau ABC, Personalleiter, herzlich willkommen in unserem Hause (alternativ ‚anke, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind’, usw.) und Sie erwidern ‚a, ich bin Frau/Herr Sowieso’.

Sie werden wieder aufgefordert Platz zu nehmen und man wird Sie eventuell fragen, ob Sie etwas trinken wollen. Wenn dies nicht erfolgt, ist es kein schlechtes Zeichen. Es ist gar nicht zu werten. Nehmen Sie das Angebot gerne an, sollten bereits Getränke bereit stehen. Ist hier keine Vorsorge getroffen, rate ich Ihnen, dankend abzulehnen. Das Besorgen von Getränken kann das Interview unnötig verzögern und belasten.

Nach einem leichten Wortspiel zwischen Ihnen und dem Gesprächspartner mit Fragen zur Anreise, wird in der Regel mit einer kurzen Darstellung des Unternehmens gestartet.

5.2 Informationen zum Unternehmen

Wir können davon ausgehen, dass der Personalleiter stolz auf das Unternehmen ist, für das er arbeitet. Aus diesem Grund sollten Sie aufmerksam zuhören, was er Ihnen erzählt und, sollte es sich ergeben, auch rückfragen.

Eine weitere Hürde beim Interview ist eine Frage des Personalleiters, auf die Sie vorbereitet sein müssen. Er wird Sie fragen, was Sie alles über das Unternehmen wissen, für das Sie sich bewerben.

Was will er mit dieser Frage herausfinden? Schwerpunkt des Interesses – das Unternehmen, die Aufgaben des Jobs, der Job an sich, die Bezahlung, die Produkte, die das Unternehmen erzeugt, das Sozialprogramm wie firmeneigener Kindergarten, Betriebsrente, Betriebsrat, Weihnachtsgeld, Urlaub, die Karrieremöglichkeiten, die Entfaltungs- und Arbeitsmöglichkeiten, usw..

Sagen Sie jetzt bloß nicht ‚ichts’. Das ist wie eine Ohrfeige für den Personalleiter und signalisiert ihm, dass Sie eigentlich an dem Haus für das er arbeitet und rackert, gar nicht interessiert sind. Wahrscheinlich geht es Ihnen nur ums Geld, wird er überlegen. Ganz schlechte Karten haben Sie nach so einer Antwort.

Das heißt, bevor Sie ein Interview zusagen, sollten Sie sich umfassend über das Unternehmen informieren. Aber das haben wir ja schon besprochen und Sie sind vorbereitet.

Wenn Sie aufmerksam zugehört haben, was der Personalleiter Ihnen bereits erzählt hat, können Sie sich auch noch mit diesen Informationen retten, wenn Sie nicht wirklich viel über das Unternehmen wissen.

Grundsatz:

Sie wollen bei diesem Unternehmen arbeiten. Es ist also wichtig zu wissen

was stellen diese Leute her?

welche Firmenpolitik haben sie?

welche Ziele?

haben Sie Preise gewonnen?

Für was zeichnen sie sich aus?

kann man da gut arbeiten und vorwärts kommen?

usw.

Es geht auch um Ihre Zukunft, also kümmern Sie sich darum, mit wem Sie es die nächsten Jahre zu tun haben.

5.3 Fragen, warum man sich für …. bewirbt

Was will er mit dieser Frage herausfinden? Sind Sie ein Profi, reizt die Aufgabe oder geht es nur darum einen Job zu haben, wie viel muss er noch in Sie investieren, usw.?

Im Laufe des Gesprächs kommt die Frage, warum man sich für genau diesen Job oder diese Ausbildungsstelle bei diesem Unternehmen bewirbt. Auch darauf müssen Sie vorbereitet sein, damit nicht der Eindruck entsteht, es sei Ihnen egal, Hauptsache das Geld stimmt.

Eine schlechte Antwort ist zum Beispiel: „ch stieß zufällig auf die Stellenanzeige.“ Gute Antwort: „ch habe mich ausführlich über interessante Arbeitgeber informiert. Die Struktur Ihres Unternehmens kommt meinen bisherigen Erfahrungen in abteilungsübergreifender Projektarbeit sehr entgegen“. Bei der Bewerbung um eine Ausbildungsstelle können Sie damit punkten, indem Sie das Ausbildungskonzept es Unternehmens ansprechen und loben.

Sprechen Sie davon, dass Sie die Aufgaben der ausgeschriebenen Stelle beherrschen und gerne tun, dass Sie aber auch Herausforderungen im Stellenprofil entdeckt haben, die Sie reizen sie anzupacken. Das signalisiert dem Personalleiter, dass Sie ein Profi sind, aber hier und da noch Neues hinzulernen müssen und vor allem wollen. Damit sind Sie auch auf der sicheren Seite, wenn die Anforderungen der Stelle für Ihr aktuelles Profil doch etwas anspruchsvoll sind.

In jedem Fall wird der Personalleiter weiter darauf eingehen, um heraus zu finden, wie viel Sie vom Aufgabenspektrum beherrschen und was Sie noch lernen müssen.

Schließlich muss er bei der Entscheidungsfindung mitwirken und Ihren zukünftigen Fachvorgesetzten beraten, ob er sich für Sie entscheiden soll oder eher nicht.

Dabei unterstützen ihn Fragen zu Schulausbildung /Praktika/ Ferienarbeiten und weitere Qualifizierungen wie zum Beispiel Ferien-/Urlaubs-Sprachkurse. Bei Ausbildungsplätzen wird der Personalleiter, zusammen mit dem Ausbildungsleiter, versuchen herauszufinden, wie groß Ihr Interesse an der Ausbildung wirklich ist und wie stark Ihr Engagement und die Ausdauer für die Ausbildungszeit einzuschätzen sind.

Ich hoffe, dass Sie auf einigen dieser Gebiete etwas vorweisen können.

Grundsatz

Lebenslanges Lernen ist der Slogan, der insbesondere allen Arbeitgebern gut gefällt. Stellen Sie das unter Beweis, indem Sie sich stets eigeninitiativ fortbilden.

Das hat den Vorteil, dass Sie bei der Jobsuche anderen gegenüber Punkte sammeln können und Sie tun etwas für sich, Ihr Selbstwertgefühl und Ihre Zukunft.

Meine Mutter sagte immer zu mir: ‚ind, das was Du da drin im Kopf hast, das kann Dir keiner nehmen’. Stimmt zwar nur bedingt – aber grundsätzlich ja, hat sie Recht, die Frau Mama.

Schlagen Sie immer die Brücke von den Anforderungen der Stelle/Ausbildung zu Ihren Interessen und Stärken. Dann kann nichts schief gehen.

5.4 Fragen, warum man eine neue Stelle sucht

Was will man erreichen? Der Personalleiter will heraus finden, ob Sie loyal zum früheren Arbeitgeber und den Kollegen dort stehen, denn dies wünscht er sich auch für sein Unternehmen, sollten Sie es einmal verlassen.

Fragt man Sie, warum Sie eine andere Stelle suchen, so halten Sie sich an sachliche Gründe wie

zu wenig Fortbildungsmöglichkeiten

langer Arbeitsweg, nachdem Sie umgezogen sind

Sie suchen neue Herausforderungen in technischer Hinsicht

usw.

Nicht vergessen, am Schluss sollten Sie immer noch etwas Positives über das Unternehmen, für das Sie noch arbeiten oder gearbeitet haben, anfügen. Das macht immer einen guten Eindruck.

Dies gilt auch, wenn Sie sich um einen neuen Ausbildungsplatz bewerben, da Sie die Ausbildung bei einer anderen Firma entweder abbrechen wollen oder eine andere Ausbildung wünschen.

In diesem Fall sollten Sie im Kern Ihre Gründe nennen, aber in keinem Fall Negatives über Ihren Noch-Arbeitgeber aussagen.

5.5 Fragen zum Werdegang

Was soll hier erreicht werden? Auf der einen Seite will der Personalleiter Lücken im Werdegang klären und andererseits, wenn Sie aufgefordert werden Ihren Werdegang zu schildern, verschafft sich der Personalleiter einen Eindruck über Flüssigkeit der Sprache, Vortragsqualität, Konzentration auf das Wesentliche, usw.

Entweder werden Sie hier gezielt gefragt, insbesondere, wenn Sie Lücken oder Ungereimtes im Werdegang haben oder der Personalleiter lässt Sie erzählen. Beantworten Sie die Fragen engagiert und schildern Sie Ihren Werdegang aktiv aber nicht zu weitschweifig.

In keinem Fall sollten Sie den Eindruck hinterlassen, dass Ihnen die Fragerei lästig ist, da ja doch schon alles im Lebenslauf drin steht.

5.6 Fragen zu Ihren Zielen

Was will man mit diesen Fragen herausfinden? Man will wissen, ob Sie Perspektiven für sich selbst haben und ob sich diese mit den Vorstellungen des Unternehmens decken. Darüber hinaus erfährt man etwas über Ihre Zielstrebigkeit und Lebensstruktur.

Wo wollen Sie in fünf, zehn Jahren stehen? Auch diese Frage gehört zum Standardrepertoire der Personalchefs. Längerfristige Planung ist in verantwortlichen Positionen unerlässlich, nur so sind Reichweite und mögliche Konsequenzen von Entscheidungen absehbar.

5.7 Fragen zum Umfeld

Was will er mit dieser Frage herausfinden? Passen Sie zum Unternehmen, passen Sie in das Team, passen Sie zum Fachvorgesetzten?

Der Personalleiter wird Ihnen Fragen zu Ihrem Zuhause und Ihrem Umfeld stellen, indem er fragt, wo Sie wohnen in der Stadt oder auf dem Land und warum Sie diese Wahl getroffen haben. Ob Sie noch bei Ihren Eltern leben und wenn ja, warum. Warum Sie zum Beispiel eine längere Anfahrt zur Arbeit in Kauf nehmen, wie Sie es managen werden, wenn Sie mal kein Auto haben, usw.

Diese Fragen wird er nur im Rahmen des Zulässigen stellen. Wenn Sie unangenehm davon berührt sind, so signalisieren Sie ihm dies, indem Sie sagen, dass Sie dazu nichts sagen möchten, da es Ihre Privatsphäre berühre.

5.8 Fragen zu Gesundheit & Sport/Hobbys

Was will er mit dieser Frage herausfinden? Natürlich will er wissen, ob Sie von der Basis her gesund sind und ob Sie auch etwas dafür tun in Form von Sport. Sport signalisiert darüber hinaus, dass Sie ein aktiver Mensch sind. Über die Hobbys kann er auf weitere Fähigkeiten schließen, spielen Sie zum Beispiel Schach, dann haben Sie sicher strategische und analytische Fähigkeiten, usw.

Diese Fragen wird er nur im Rahmen des Zulässigen stellen. Er darf zum Beispiel beim Thema Gesundheit fragen, ob Sie Allergien haben, wenn Sie sich um eine Stelle im chemischen Labor bewerben.

Stellt er Fragen, von denen Sie unangenehm berührt sind, so signalisieren Sie ihm dies, indem Sie sagen, dass Sie dazu nichts sagen möchten, da es Ihre Privatsphäre berühre.

Nicht zulässig sind Fragen, ob sie demnächst eine Familiengründung planen.

5.9 Fragen zu aktuellen Ereignissen

Was will er mit dieser Frage herausfinden? Sind Sie ein aktiver Mensch, der an dem Geschehen der Welt interessiert ist. Informieren Sie sich gezielt oder eher ad hoc? Daraus kann er Schlüsse über Ihre Fähigkeiten und Arbeitsweise ziehen.

5.10 Fragen, was würden Sie tun wenn …

Was will er mit dieser Frage herausfinden? Jetzt geht es um Konfliktmanagement und wie Sie das in der Hand haben oder eher nachgeben oder beleidigt sind und so versuchen zum Ziel zu kommen

Auf diese Fragen können Sie sich vorbereiten, indem Sie einen Freund/eine Freundin bitten der Konfliktpartner zu sein. Spielen Sie Szenen aus dem Arbeitsleben durch, die Sie schon erlebt haben. War das noch nicht der Fall, dann fragen Sie in Ihrem Familien- und Freundeskreis nach. Sie werden sehen, es gibt jede Menge Beispiele.

Wenn dies alles nicht zur Verfügung steht, dann suchen Sie bitte im Internet unter dem Begriff ‚onfliktmanagement’ und besorgen Sie sich Unterlagen.

Wie sollte denn das Ergebnis aussehen? Der Personalleiter wünscht sich einen neuen Mitarbeiter für das Unternehmen, der souverän mit Konflikten umgeht, so dass er oder der Fachvorgesetzte nicht laufend eingreifen müssen.

5.11 Fragen zu Ihren Stärken und Schwächen

Was will man heraus finden? Ehrlichkeit und Authentizität.

Spielen Sie keine Rolle, geben Sie Ihre Schwächen ruhig zu, aber gemäßigt und immer mit einem positiven Abgang.

Zum Beispiel: „Ich bin leider sehr gutmütig und sage immer ja, wenn man mich um Hilfe bittet. Dann bekomme ich manchmal sehr in Zeitdruck. Aber ich kann mich sehr gut konzentrieren und gerate nie in Panik. Dadurch schaffe ich es immer wieder, die Termine bei bester Qualität zu halten.“

Überzeugen Sie auch damit, dass Ihnen Ihre Schwächen bewusst sind, Sie aber daran arbeiten, daraus Stärken zu machen.

5.12 Fragen zu Ihrer sozialen Kompetenz

Was will man herausfinden? Teamfähigkeit

Fragen, wie sie mit den jetzigen oder früheren Kollegen und Vorgesetzten zurechtkamen, sollten Sie positiv beantworten, ansonsten wird man Sie für schwierig und nicht teamfähig halten. Darüber hinaus macht es immer einen schlechten Eindruck, wenn man über andere schlecht spricht.

5.13 Unzulässige Fragen

Das sollten Personalleiter nicht fragen:

Parteizugehörigkeit

Heirat

Kinderwunsch

Austritts- oder Kündigungsgrund im früheren Unternehmen

Öffentlichen Ämtern und Ehrenämtern

Mitgliedschaft in Vereinen und Verbänden

Religionszugehörigkeit

Vorstrafen

Schwangerschaft

Gewerkschaftszugehörigkeit

Vermögensverhältnisse

Informieren Sie sich über das Aktuellste unter www.juraforum.de

5.14 Über Geld spricht man nicht? Hier schon.

Haben Sie Ihre Gehaltsvorstellungen bereits mit Ihrer Bewerbung übermittelt und trotzdem eine Einladung zum Interview erhalten, dann können Sie davon ausgehen, dass Sie nicht zu hoch mit Ihren Vorstellungen liegen.

Erkundigen Sie sich aber trotzdem bereits im Vorfeld über die branchenüblichen Gehälter für die Position, für die Sie sich bewerben.

Hier einige Quellen

http://gehaltsanalyse.monster.de

www.geva-institut.de

http://www.stepstone.de/Karriere-Bewerbungstipps/gehalt.cfm

In jedem Fall müssen Sie damit rechnen, dass man Ihnen etwas weniger anbietet. Wenn Sie dies bereits einkalkuliert haben, dann können Sie souverän verhandeln und dem Unternehmen entgegen kommen. Wenn Sie den Job wirklich wollen, dann dürfen Sie in keinem Fall auf Ihren Forderungen bestehen, sondern müssen einen Vorschlag machen.

Schlagen Sie zum Beispiel einen Stufenplan vor. Einstiegsgehalt, Erhöhung nach der erfolgreichen Probezeit, eine weitere Erhöhung nach einem halben Jahr oder bei Projektarbeiten, nach Abschluss eines definierten Projekts.

Im Vertriebsbereich können Sie stufenweise Steigerung der Tantiemen oder Umsatzbeteiligungen vorschlagen.

5.15 Jetzt können Sie fragen – Fragen? Dialog

Wichtig ist es auch, dass Sie sich Fragen überlegen, die Sie dem Personalchef stellen können. Er wird Sie in jedem Fall fragen, ob Sie welche haben. Sagen Sie dann nein, dann wirkt das etwas desinteressiert. Auch dann, wenn Ihnen der Personalchef schon viele Informationen gegeben hat, haben Sie bitte immer ein paar Fragen in Reserve.

5.16 Resümee und wir verbleiben wie folgt ….

Eine Zusammenfassung als Abschluss des Bewerbungsgesprächs ist üblich. Dann sollte ein Ausblick erfolgen. Das ist nicht immer der Fall.

Damit Sie in den nächsten Tagen nicht nervös und unruhig werden, bitten Sie Ihren Gesprächspartner um eindeutige Aussagen wie es weitergeht.

Was können Sie hier erwarten? Zumindest sollte der Personalleiter eine Aussage machen, bis wann sein Unternehmen die Bewerberauswahl abgeschlossen haben wird. Länger als 14 Tage sollte dies nicht dauern.

Ist die Angabe in Ihren Augen zu vage, so bitten Sie den Personalleiter Ihnen zu erlauben, nach 8 Tagen selbst anzurufen, um sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Fragen Sie nach dem Namen seiner Assistentin, falls Sie diesen noch nicht kennen, dann können Sie mit ihr sprechen, falls der Personalleiter schwer zu erreichen ist.

5.17 Verabschiedung

Hier gilt auch wieder. Nicht Sie strecken die Hand zum Gruß aus, Sie warten, bis dies der Personalleiter tut.

Bedanken Sie sich für das Gespräch und versichern Sie, dass Ihnen die Zeit im Hause sehr gut gefallen hat. Damit haben Sie sich in jedem Fall einen guten Abgang verschafft und einen positiven Eindruck hinterlassen.

Wenn Sie Fragen haben, dann freue ich mich auf Ihren Anruf oder Ihr Mail. Sie finden alle Informationen, wie Sie mich erreichen hier auf dieser Homepage

 

Gitta Reuss

Systemischer Business Coach
University of Applied Sciences

gitta.reuss@reussconsult.de

Coaching Referenz

Gitta Reuss

 

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Systemischer Business Coach @reussconsult

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